Sonntag, 22. September 2019

Teils amüsante Texte Wein- und Waldviertler Autoren, gelesen vom Hausherrn Franz Carda, bildeten den Kern eines gemütlichen  „Hoamat“-Programms. Die Stubenmusi „Die Saitenhüpfer“ , die Auftritte in Österreich, aber auch im Ausland absolviert, umrahmte mit zünftigen bodenständigen Weisen. 

Und das waren die Autoren mit ihren Textspenden:

Gertrude Mechtler meint in ihrem Gedicht:  „Oans möchte i no sogn und des woaß i ganz gwiß, dass mei schönste Zeit dahoam gwesn is.“

Der Klassiker niederösterreichischer Mundartdichtung Joseph Misson lässt in seinem unvollendeten Epos „Da Naz“ die Titelfigur in die Fremde ziehen.

Karl Bacher dokumentierte in zahlreichen Veröffentlichungen, darunter in seinem Hauptwerk „Dos Liad von der Thaya“,  das Dorfleben seiner südmährischen Heimat.

Wilhelm Schuster setzte der heute schon fast ausgestorbenen Ui-Mundart ein kleines Denkmal in   einer amüsanten Ui-ui-ui-Wortspielerei bei. „Es heiratn a Mensch und a Bui, de zwoa gebn koa Ruih, so kimmt der erste Bui, des is aber net gmui, ohne Rost und Ruih geht’s aufn Zweitn zui…(usw)

Elisabeth Wolf meint in einem ihrer Gedichte „Jo des Dichtn, i gspiars, des füllert mi aus, wann i net sovü ztuan hätt am Feld und im Haus“.

Martin Neid hält eine Eloge auf das „Hintaus“ in den einzelnen Weinviertler  Dörfern. „Hintaus, das ist ein Ort, wo auch das Leise, Unscheinbare, Absichtslose einen Platz hat…“

Michael Krickl erzählt in einer rührenden Geschichte vom unverhofften Glück eines ausgemusterten 1. Tenors.

Elisabeth Schöffl-Pöll gibt Einblick in „die  

gressten Bledheiten“, die da sind: Schneeschaufeln, Gossenkihrn, Nusspoissn u.ä.

Franz Gschweicher besingt in seiner berührenden Lyrik in Hochsprache Themen wie „Heimkehr“ oder „Was ist Heimat?“

Auch Altmeister Lois Schiferl kam zu Ehren mit einer Geschichte vom alt‘ Hausgruber, der sich in Wien seinen Star stechen ließ…

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Es sind zwar keine Lliteraten, mit denen sich das krisengeschüttelte Nobelpreiskomitee auseinandersetzen müsste. Umso ehrlicher und genau beobachtend  erzählen uns mit viel Witz die regionalen Dichter vom Leben der einfachen Leute.  

Die„Saitenhüpfer“ (Eigendefinition des Volksmusik-Ensembles) vervollständigten das Bild liebenswürdiger Landstriche.